Mittwoch, 14. Mai 2014

Ayekoo

Ayekoo - so heisst unser 12-jähriger Labrador-Rüde. Ein wunderbarer Hund, ein guter Hund. Ayekoo bedeutet in der Sprache der Ga: Hat es gut gemacht! Die Familie hat ihm diesen Namen gegeben als er 10 Wochen alt war. Und er hat es dann all die Jahre gut gemacht. Eine Wortfolge mit Potential also.

Er hat es gut gemacht!
Können diese Augen lügen? Oh ja!
Auf diesen Namen sind wir gekommen, weil ich meiner Frau mehrere Vorschläge machte und sie diese dann in Ga übersetzte. Meine Frau ist Ghanaerin. Sie spricht vier ghanaische Sprachen, darunter eben auch Ga, fliessend. Ihre Muttersprache ist Ewe und Englisch. Sie ist auch eine Ewe. Als sie dann Ayekoo sagte, als ich vorschlug " er hat es gut gemacht", gefiel es ihr, unseren drei Söhnen genauso gut wie mir. Vier Vokale in einem Wort, das man ganz laut auf weite Distanzen rufen kann und das einen positiven akustischen Impetus hat und erst recht einen positiven Inhalt, das war ein guter Name für unseren Hund. Und es war sowohl ein gutes Familienmotto wie auch eine gute Botschaft an unsere Umwelt. Auch wenn diese das Wort nicht einfach so deuten konnte und kann.

Wir nahmen Ayekoo als Therapiehund in unserer Familie auf. Die Söhne sollten mit einem Tier aufwachsen und lernen Rücksicht zu nehmen und Verantwortung für ein schutzbefohlenes Wesen zu übernehmen. Das hat über all die Jahre sehr gut funktioniert. Bis auf heute. Jetzt erleben sie die Last, wenn es darum geht mit ihm nach draussen zu gehen, bevor die Party ruft. Aber auch für mich war und ist Ayekoo Therapie. Kein Tag ohne die nötigen 10'000 Schritte mit ihm voll zu machen. Meine 10'000 Schritte notabene. Als Tastaturarbeiter den ganzen Tag hinter dem Monitor oder an stressigen und meistens unnötigen Sitzungen fehlte mir die körperliche Betätigung. Dank Ayekoo liess sich das korrigieren. Der moderne Mensch kommt ohne Krücken nicht aus.

Nun übernehme ich das Wort Ayekoo für diesen Blog. Als Stütze, um nicht zu vergessen, das es mir darum geht in die Welt zu rufen "Hat es gut gemacht!". Leicht verfalle ich dem trüben Pessimismus und der Hoffnungslosigkeit in Anbetracht dieser Epoche, deren Ausgang nicht absehbar ist. In diesem Sinne ergänzt dieser Blog meine Ayekoo-Therapie mit meinem, unseren Hund.

Enge Vorsätze will ich mir nicht geben für diesen Blog. All zu oft sind meine Tagebuch-Vorsätze, meine Blogversuche, selbst meine Webseite im Sand verlaufen. Ich bin für die Selbstreflektion an der Öffentlichkeit nicht geeignet. Aber ich teile gerne meine Entdeckungen, meine Erfahrungen, meine Erkenntnisse, meine Zweifel und ich provoziere gerne. Zum Denken und zum Diskutieren. Nicht zum Selbstzweck, aber mit dem Zweck, die Dinge nicht anrosten zu lassen, Chancen zu erkennen und Gefahren zu bannen. Und ich lache auch gerne, sehr gerne und noch lieber im Kollektiv. Freuen wir uns auf frohe Begegnungen im virtuellen Raum und auch gerne in der Realität.





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